Günter Behnisch und VS

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Günter Behnisch und VS

Portrait des Architekten Günter Behnisch

Günter Behnisch Kann man Freiheit bauen?

2022 wäre der Architekt Günter Behnisch 100 Jahre alt geworden. Kaum zu glauben! Denn viele seiner Arbeiten wirken heute so frisch wie eh und je. Das gilt auch für unseren VS-Firmensitz und das Möbelsystem der Serie 900, beide von Behnisch entworfen. Begleiten Sie uns auf einen Jubiläumsspaziergang durch sein vielfältiges Werk!

Das Olympiastadion in München von oben

Olympiastadion München

Da ist zum einen das Olympiagelände von 1972, das zum Wahrzeichen eines weltoffenen Münchens, ja, Deutschlands wurde. Noch heute ist die weich modellierte Landschaft mit den Stadien und der weit ausschwingenden Zeltdach-Architektur von Frei Otto ein Ort der Begegnung.

Eine heitere Vision, ohne Pathos und Machtsymbolik. Waren Sie schon einmal dort?

Die architektonische Antwort auf die Forderung der Olympiade im Grünen, jugendlich, heiter z. B. heißt ‚olympische Landschaft‘ und nicht: ‚Zweirang-Stadion aus Stahlbeton‘.

Günter Behnisch

Längst berühmt, erhielt das Büro von Günter Behnisch einen weiteren Auftrag, der das Herz der Bundesrepublik betraf: die Gestaltung des Bonner Regierungsviertels. Bis heute verkörpert der Plenarsaal die politische Vision der BRD und fasst „Freiheit in gläsern-luftige Formen“.

Das neue Verwaltungsgebäude von VS in Tauberbischofsheim von vorne

Auch uns, der Belegschaft von VS, hat Günter Behnisch ein Haus gebaut

Unser Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude in Tauberbischofsheim, eingeweiht zum 100-jährigen Jubiläum von VS. Seit 1998 erinnert uns dieser lichtdurchflutete Bau jeden Tag an unsere Werte. Werte, die wir mit Günter Behnisch teilen: den sozialen und ästhetischen Anspruch, die Qualität, die Offenheit, eine Vision von Freiheit. Können Bauten und Möbelstücke all das verkörpern? Wir meinen: Ja! Was meinen Sie?

Ein Tisch macht Schule

Kehren wir zurück zu Günter Behnisch. Was für eine Lebensleistung: In fünf Jahrzehnten hat er rund 150 Gebäude realisiert, darunter etwa 70 Bildungseinrichtungen. Offen, leicht und transparent sind seine Schulen, keine dickwandigen Bastionen bürgerlicher Bildung, sondern luftige Demokratielabore für neugierige junge Menschen.

Man kann auch bei einer schweren Arbeit pfeifen und singen. Ich meine sogar, dass es darauf ankommt, dass man bei einer schweren Arbeit pfeift und singt.

Günter Behnisch

Die Serie 901 macht Politik

Den nächsten Schritt an unserer Seite macht Stefan Behnisch, der Sohn von Günter Behnisch und Gründer von Behnisch Architekten in Stuttgart. Er nimmt sich die Serie 900 noch einmal vor und entwickelte sie zur Serie 901 weiter.

Herausgekommen ist ein vielseitiges Büromöbelsystem, das bis heute unser ganzer Stolz ist. Und, was noch wichtiger ist: die Freude unserer Kundschaft. Der Grund: Das System fügt sich harmonisch in ganz unterschiedliche Räume und Nutzungen ein. Damit ist es ein Begleiter über viele Jahre. Ein Begleiter, der Veränderungen mitmacht und mit seiner klaren, eleganten Optik jeden Tag erfreut.

Seinen Ritterschlag bekommt das Büromöbelsystem 2001: Alle Arbeitsplätze in der Verwaltung des neuen Deutschen Bundestages in Berlin werden mit der Serie 901 ausgestattet. Ob die Menschen dort seither anders und lieber arbeiten? Wir hoffen es.

Wie wird man Demokrat des Bauens?

Wie wird Günter Behnisch zu einem Architekten, der das Land jahrzehntelang prägen kann? Möglich, dass er schon als Kind beschlossen hat, Schulen und Schulmöbel zu bauen, denn er wird 1912 in einen Lehrerhaushalt geboren. Doch sein Leben verläuft keineswegs gradlinig: Als ihn die Wehrmacht 1939 einzieht, ist er noch keine 18 Jahre alt. Im Zweiten Weltkrieg befehligt er ein U-Boot und gerät schließlich in britische Kriegsgefangenschaft.

Den Wunsch, Architekt zu werden, setzt Günter Behnisch nach seiner Freilassung sofort in die Tat um. 1947 beginnt er sein Architekturstudium an der TU Stuttgart. Schon 1952 gründet er sein eigenes Büro und arbeitet sich unermüdlich vorwärts, von den zahlreichen Schulbauten zu immer größeren Vorhaben. Von 1966 bis 2005 führt Behnisch mit wechselnden Partnern und Namen das Büro Behnisch & Partner und realisiert Projekte, die auch international Beachtung finden. Sohn Stefan tritt in seine Fußstapfen und gründet 1991 ein eigenes Büro, das unter dem Namen Behnisch Architekten weltweit Projekte realisiert.

Meilensteine des Schaffens von Günter Behnisch (Auswahl):

  • Hohenstaufen-Gymnasium in Göppingen (1959, denkmalgeschützt)

  • Olympiagelände in München (1967-1972, Dach von Frei Otto)

  • Deutsches Postmuseum, Frankfurt am Main (1984-1990)

  • Plenarsaal des Deutschen Bundestags in Bonn (1987-1992)

  • Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude, Vereinigte Spezialmöbelfabriken (VS), Tauberbischofsheim (1996-1998)

  • Museum der Phantasie in Bernried am Starnberger See (2001)

Architekt mit Professur

Günter Behnisch baut nicht nur, er formt auch eine Generation junger Architektinnen und Architekten: Von 1967 bis 1987 ist er ordentlicher Professor für Entwerfen, Industriebau und Baugestaltung an der Technischen Universität Darmstadt. Gleichzeitig leitet er das dortige Institut für Normgebung.

1982 wird er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, 1984 zum Ehrendoktor der Universität Stuttgart ernannt. Als Gründungsmitglied der Sächsischen Akademie der Künste leitet er deren Baukunst-Klasse bis zum Jahr 2000.

Im Jubiläumsjahr 2022: eine Ausstellung und ein Buch

Günter Behnisch erhielt viele Ehrungen und Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. 2010 stirbt er mit 88 Jahren. Am 12. Juni 2022 wäre er 100 geworden. Die Architektenkammer Baden-Württemberg widmete ihm aus diesem Anlass eine Ausstellung in Stuttgart, die auch online abrufbar ist. Präsentiert wurde dabei auch das Buch „Olympia München '72: Architektur + Landschaft als gebaute Utopie“ von Elisabeth Spieker. Wenn Sie Lust auf Günter Behnisch bekommen haben: Lesen Sie doch hinein!

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Portrait des Architekten Stefan Behnisch

Stefan Behnisch

Ästhetisch, funktional und dabei kompromisslos nachhaltig: Der Architekt Stefan Behnisch steht für eine Architektur, die Ressourcen schont und Menschen sich wohlfühlen lässt. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass er auch Möbelsysteme geschaffen hat, die so zeitlos-anmutig und flexibel sind, dass sie Jahrzehnte überdauern. Ob im Deutschen Bundestag oder drüben, jenseits des Atlantiks.

 
Portrait des französischen Architekten und Designers Jean Nouvel

Jean Nouvel

Jean Nouvel (*1945) gehört zu den einflussreichsten Architekten und Designern der Gegenwart. Mit seinen Bauwerken hat er weltweit Architekturgeschichte geschrieben. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er den Pritzker-Preis, den Nobelpreis für Architekten. Doch Nouvel, Sohn eines Lehrerehepaares, entwirft nicht nur Gebäude. Aus seinen Ateliers stammen auch Möbel und Gebrauchsgegenstände: Ein Tisch. Ein Türgriff. Ein Lautsprecher. Und für uns der JUMPER.

 
Nahaufnahme auf gelbem Hintergrund des dänischen Architekten Verner Panton

Verner Panton

Farbenfroh, außergewöhnlich und innovativ: Das sind die Möbel-Designs des dänischen Entwurfspartners der VS: Verner Panton. Mit seinen bunten Designs und unserem Bestreben nach den perfekten Möbeln für Schule und Beruf entstanden in den letzten Jahrzehnten mehr als nur Stühle.

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