Wie schaffen wir Räume, die lernen lassen? | VS

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Wie schaffen wir Räume die lernen lassen?

Karin Doberer begleitet mit Ihrer Beratungsfirma LernLandSchaft Unternehmen beim Entwickeln und Planen von innovativen Raumkonzepten für „Neues Lernen“.

Wer kennt das nicht?

Tische in Form eines großen U aufgestellt, dahinter starre Stühle, an der vorderen Stirnseite des Raums die Präsentationsmedien. So sehen noch immer viele Seminarräume in Unternehmen und Bildungszentren aus – obwohl landauf landab längst von New Learning und lebenslangem Lernen die Rede ist.

Doch es ändert sich etwas!

Immer mehr Menschen setzen sich mit der Frage auseinander: Wie kann ich mich im Arbeitsumfeld sinnhaft und selbstbestimmt einbringen? Das wirkt sich auf ihre Erwartungshaltung gegenüber ihrem Arbeitgeber, ihrem Arbeitsplatz und ihrem Team aus. Sie erwarten auch am Arbeitsplatz eine Umgebung und Atmosphäre, die sie in ihren Bedürfnissen ernst nimmt und vor allem: in der sie sich persönlich entwickeln können. Neues Arbeiten ohne Möglichkeiten zu lebenslangem Lernen? Nicht mehr vorstellbar für sie!

Auch Unternehmen machen sich zunehmend Gedanken ums Lernen – und das nicht nur, um Mitarbeitende zu schulen. Ihnen geht es dabei auch darum, Wertschätzung auszudrücken im Sinne von: Ich glaube an dich. Ich gebe dir Raum, um dich als Person und als wertvoller Mitarbeiter für mich weiterzuqualifizieren. Neues Lernen als Belohnung und Instrument der Mitarbeiterbindung. Das funktioniert, denn der Mensch hat per se Lust aufs Lernen. Der Lerntrieb ist uns angeboren. Lernunlust gibt es eigentlich nicht. Es sind die Rahmenbedingungen, die das Lernen erschweren – oder begünstigen. Hier kann der Raum Unglaubliches leisten. Doch dazu müssen wir ihn neu denken.

Ein Lernraum muss jedem, der ihn betritt, signalisieren: „Hier bist du wichtig mit deinen Bedürfnissen und deinen Erwartungen. Am Ende wird dein Lernen deshalb erfolgreich sein.“ Das gilt für die Lernenden übrigens genauso wie für die Lehrenden!

Ein Raum, wie anfangs geschildert – unflexibel frontal ausgerichtet –, sendet eine ganz andere Botschaft: „Ihr seid die Unwissenden. Und ihr bekommt jetzt von einem, der Ahnung hat, erzählt, wo‘s langgeht. Wie es euch dabei geht und was bei euch hängenbleibt, ist eure Sache.“ Eine solche Umgebung macht es beim bestem Willen schwer, engagiert und ermüdungsfrei oder gar inspiriert zu lernen.

Wenn wir Lernumgebungen im Kontext von Arbeitswelten planen, müssen wir uns deshalb immer fragen: Was braucht Arbeit, was braucht Lernen und was braucht der Mensch? Das lässt sich nicht voneinander trennen. Deshalb sprechen wir von Work-Learn-Blending.

„Rein funktional gestaltete Räume unterdrücken die Entfaltung von Kreativität und Kooperation.“

Wie sieht das konkret aus?

Da beginnt schon mit dem Ankommen. Eine Lernumgebung, die willkommen heißt, stellt sich auf Menschen mit ihren unterschiedlichen Erwartungshaltungen ein. Da sind die Neugierigen, die Ängstlichen, die Überaktiven. Da sind die, die gerade angereist sind und einen Platz für ihren Koffer suchen, und die, die sich bereits wie zu Hause fühlen. Für das Ankommen braucht es also einen Bereich, der alle annimmt und begleitet. Im Eingangsbereich erkennen die Besucher auf den ersten Blick, wohin sie sich wenden müssen. Sie finden Platz für Gepäck und Garderobe. Die Wegeführung ist auch im Weiteren logisch und ermöglicht, sich intuitiv zu orientieren.

Traditionelle Schulungsräume, formelle und auf Effizienz ausgerichtete Lernumgebungen reichen nicht mehr aus, um den dynamischen Lernanforderungen und Bedürfnissen der Mitarbeitenden in einer digitalen und global vernetzten Arbeitswelt gerecht zu werden.

Rein funktional gestaltete Räume unterdrücken die Entfaltung von Kreativität und Kooperation, da sie die Bedürfnisse der Menschen nach einer ansprechenden kulturellen Umgebung nicht erfüllen. Menschen wollen mehr und mehr ein Lern- und Arbeitsumfeld, in dem sie sich wohlfühlen, das sie als ein mehrdimensionales Wesen mit Körper, Seele und Geist anspricht und fördert.

Moderne Lernräume sollten daher anpassungsfähig, technologiegestützt und ansprechend gestaltet sein. Sie sollten verschiedenartige Möglichkeiten für informelles Lernen, kollaboratives Arbeiten und selbstgesteuertes Einüben bieten. Und sie müssen die Begegnung mit anderen fördern. Wir brauchen also nicht nur physische Räume, virtuelle Lernplattformen und digitale Tools, die jederzeit und überall Zugang zu Wissen und Ressourcen und auch hybride Format ermöglichen. Und wir brauchen Raum für Begegnung, Sinnstiftung und Werteorientierung.

Jeder Raum sollte signalisieren: Ich bin gut geeignet für dieses oder jenes Lernformat, aber in mir kann auch anderes gelingen. Dazu braucht es Flexibilität. Nehmen wir als Beispiel einen Raum für Input. Input wird meist so verstanden, dass eine Person vorne steht und die anderen ihr zuhören. Input bedeutet aber auch, Impulse zu setzen. Impulse wirken. Sie regen die Zuhörenden zur Auseinandersetzung an – und schon organisieren sie sich selbst, um den nächsten Lernschritt zu gehen. Dazu muss der Raum flexibel sein und weitere Organisationsformen zulassen.

„Jeder Raum, in dem Lernen stattfinden darf braucht ein grundlegendes Drehbuch.“

Flexibel bedeutet nicht beliebig!

Eine gelingende Flexibilität setzt Ordnungsstrukturen voraus. Es reicht nicht, einfach Tische und Stühle mit Rollen in einen Raum zu stellen. Dabei entsteht schnell Chaos und Willkür, der Raum trifft keine Aussage und kann keine Lernprozesse initiieren. Einen organisiert-flexibel ausgestatteten Raum verstehen die Menschen. Sie können aber selbst entscheiden, was sie hier tun müssen, um beispielsweise fokussiert Inhalte auf sich wirken zu lassen oder um sich den nächsten Lern- oder Arbeitsschritt zu erschließen. Der Raum bietet ihnen die Chance dafür.

Was deshalb auch nicht funktioniert, ist Multifunktionalität. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Jeder Raum, in dem Lernen stattfinden darf, braucht ein grundlegendes Drehbuch. Entscheidend für die Gestaltung von Lernräumen, Lernzentren, Akademien einschließlich hybriden Lernangeboten ist: Was ist das Ziel? Mit welchem Ergebnis sollen die Mitarbeitenden diese Umgebung verlassen? Und zwar so, dass das Ergebnis für jeden Einzelnen greifbar ist.

Ich bin mir sicher: Wenn das gelingt, bedeutet dies einen Quantensprung für Wirtschaft und Industrie.

 
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