Ausstatter der Wissensgesellschaft seit 1898
Mehr als 120 Jahre Unternehmensgeschichte mit zahlreichen Patenten, wegweisenden Produktentwicklungen und bahnbrechenden Verfahrensinnovationen: Die einzelnen Kapitel dieser Geschichte verbindet der hohe Anspruch und eine kompromisslose Qualitätsorientierung, die am Ende zu langfristig überzeugenden Produkten führen. VS zählt heute zu den leistungsstarken Komplettanbietern in Europa.
Der eine Teil der Vorgeschichte
Ramminger & Stetter, ein Vorgänger-Unternehmen von VS, fertigte ab 1890 in Tauberbischofsheim die patentierte Columbus-Schulbank – eine robuste Möblierung mit seitlichen Gusseisenteilen und beweglichen Pendelsitzen.
1888
Albert Ramminger (1851-1898), seit 1876 Gewerbelehrer in Tauberbischofsheim, macht sich als Unternehmer selbständig.
1890
In neu errichteter Fabrik betreibt Ramminger zusammen mit seinem Schwager Konrad Stetter eine ‚Dampfschreinerei’. Beginn der Produktion der Columbus-Schulbank.
1891
Auf der Erfindermesse in Paris wird die Columbus-Schulbank mit der Großen Goldmedaille ausgezeichnet.
1892
Ramminger & Stetter eröffnen eine Niederlassung in Stuttgart. Die Verwaltung des Betriebs wird nach Stuttgart verlegt, die Fabrikation der Schulbänke bleibt in Tauberbischofsheim.
1894
Durch den Großauftrag der evangelischen Stadtkirche in Tauberbischofsheim steigt die Zahl der Beschäftigten von Ramminger & Stetter schnell. Die Firma führt alle Bauschreiner- und Einrichtungsarbeiten aus und fertigt die Bänke für die Kirche.
Der andere Teil der Vorgeschichte
Die mit Abstand erfolgreichste Schulbank Deutschlands: die Rettig-Bank, konstruiert vom Architekten Wilhelm Rettig. Das erhöhte Fußbrett macht ein einfaches Betreten und Verlassen der Schulbank möglich. Das spart Platz, Klappsitze sind nicht länger erforderlich. Das Berliner Unternehmen P. Johannes Müller & Co, Werkstätten für Schuleinrichtung, hält das Patent.
1893
Die Rettig-Schulbank wird patentiert. Die in Charlottenburg, später in Berlin ansässige Firma P. Johannes Müller & Co ist Hersteller bzw. Lizenzgeber.
1896
Verhandlungen über eine Fusion verschiedener Schulmöbelproduzenten mit Ramminger & Stetter in Tauberbischofsheim. Müller ist daran interessiert, die Rettig-Bank auch in Süddeutschland zu verbreiten.
Schwanenhals
Das Tintenfass in der Rettig-Schulbank ist eigens mit einem Schwanenhals versehen, damit auch bei gekippten Bänken keine Tinte auslaufen kann.
Gründung der VS im Jahr 1898
Am 15. Mai 1898 nimmt die fusionierte Gesellschaft unter dem Namen Vereinigte Schulbankfabriken ihre Geschäftstätigkeit auf. Produktionsstandort ist Tauberbischofsheim, der kaufmännische Bereich wird am Firmensitz Stuttgart geleitet. Das Unternehmen P. Johannes Müller & Co besteht als selbständige Firma in Berlin fort und betreut als Verkaufsgebiet ganz Norddeutschland.
1898
Paul Johannes Müller bringt das Patent für die Herstellung der Rettig-Bank in die neue Firma ein und hat deshalb eine Sonderstellung im Gesellschaftervertrag.
Im Gründungsjahr beschäftigt VS etwa vierzig Mitarbeiter, bereits ein Jahr später steigt die Zahl auf 65.
Der Schritt ins neue Jahrhundert
Die Rettig-Bank zeigt ihr zukunftsweisendes Potential: Mit einem Anteil von fast fünfzig Prozent aller hergestellten Schulbänke ist sie mit Abstand das bedeutendste Produkt der neuen Firma. Und der Erfolg reicht schon bald über die Grenzen Deutschlands hinaus, es werden auch zahlreiche Lizenzen ins Ausland vergeben.
1901
Auf Initiative von Paul Johannes Müller wird das Sortiment auf alle Produkte zur Schuleinrichtung erweitert und das Erscheinungsbild der VS modernisiert.
Werbemittel
P. Johannes Müller übernimmt die Gestaltung der neuen Werbemittel und Messestände. Er gibt eine eigene Zeitschrift „Das Schulzimmer“ heraus.
1914
Vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs beschäftigt VS in Tauberbischofsheim etwa einhundert Mitarbeiter.
Körpermessapparat
Grundlage der Schulbank-Entwicklungen waren verlässliche Körperkenndaten; dazu entwarf der Mannheimer Schularzt Dr. Stephani einen Körpermessapparat.
Beteiligung an wichtigen Ausstellungen
Paul Johannes Müller wird vom Preußischen Kultusministerium beauftragt, bei der Weltausstellung in Brüssel 1910 zwei Muster-Schulräume zu präsentieren. In Zusammenarbeit mit Richard Riemerschmid und Bruno Paul wird ein ganzheitlich gestaltetes, modernes Klassenzimmer mit den erfolgreichen Rettig-Bänken von VS ausgestattet.
1903
Für die Ausstellung der Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst in Dresden entwirft Richard Riemerschmid (1868-1957) mit der Firma P. Johannes Müller & Co ein Klassenzimmer mit Rettig-Bänken in drei Größen.
1910
Bei der Weltausstellung in Brüssel präsentiert P. Johannes Müller & Co einen von Bruno Paul gestalteten Zeichensaal mit Reform-Schulmöbeln der Serie Albis.
1911
Bei der Internationalen Hygieneausstellung in Dresden erhält P. Johannes Müller & Co eine Goldmedaille für ein mit Rettig-Bänken ausgestattetes Klassenzimmer.
1914
Auf der Werkbund-Ausstellung in Köln präsentiert Paul Johannes Müller & Co ein Montessori-Klassenzimmer.
Montessori Lehrmittel
Alleiniger Hersteller und Vertreiber von Montessori-Lehrmitteln in Deutschland: die Firma P. Johannes Müller & Co.
Wirtschaftliches Auf und Ab
Da die Bahn im Ersten Weltkrieg hauptsächlich für den Truppentransport reserviert ist, kommt die Auslieferung von VS-Möbeln zeitweise zum Erliegen. Die Produktion geht deutlich zurück: 1918 werden nur 15 Prozent der Vorkriegs-Stückzahlen erreicht. Die Firma wird auf die Produktion von Transportkisten für die Infanterie, Einzelteile für Heeres-Pferdefahrzeuge und Möbel für Kriegsgefangenenlager umgestellt.
1902
VS verliert durch die wirtschaftliche Krise und infolge von Steuerausfällen der Städte und Gemeinden rund 15 Prozent des Umsatzes.
1907
Dank der Investitionen in die Fabrik und die Werbung steigt der Umsatz seit 1902 wieder jährlich um etwa zehn Prozent.
Innerhalb der Schulmöbelindustrie gewinnt VS stetig an Ansehen: Konrad Stetter wird Vorsitzender des Fachverbandes.
1912
Paul Johannes Müller vertritt den Deutschen Werkbund bei Verhandlungen im Handwerks- und Gewerbekammertag.
Schwere Jahre nach dem Ersten Weltkrieg
Die Nachfrage nach Schulmöbeln steigt langsam wieder an und erreicht etwa ein Drittel des Vorkriegsniveaus. Auf der Suche nach Alternativen zur Schulmöbelfabrikation produziert VS im Auftrag der Reichsvermögensverwaltung preiswerte Schlafzimmer- und Küchenmöbel für Wohnungen von Flüchtlingen und Evakuierten. Aufgrund der gallopierenden Inflation wird die Geschäftslage immer schwieriger.
1919
Die Betriebsangehörigen von VS wählen den ersten Arbeiter- und Angestellten-Ausschuss. Verhandelt wird auch über Arbeitszeit und Löhne.
1922
VS gewinnt Aufträge in den Niederlanden, bezahlt in wertbeständigem Geld. Das erwirtschaftete Kapital wird hauptsächlich in neue Maschinen und die Modernisierung der Fabrik investiert.
1923
Am 30. August zerstört ein Feuer die VS-Fabrikgebäude. Fertig produzierte und unmittelbar vor der Auslieferung stehende Schulbänke für die Niederlande werden vernichtet.
1924
Nach der Inflation kann mit dem Neubau der Fabrikanlagen begonnen werden. Endgültig fertiggestellt werden sie erst 1935.
Marktführer in der Weltwirtschaftskrise
Schon in den 1920er Jahren begann VS mit Entwürfen zum sogenannten freien Schulgestühl. Tisch und Stuhl sind dabei separiert, die Gestelle werden komplett aus Stahlrohr gefertigt. Durch diese Konstruktion ist es möglich, das Gewicht eines Schülerarbeitsplatzes im Vergleich zur herkömmlichen Schulbank deutlich zu verringern.
1927
Eine Statistik des Verbandes deutscher Schulmöbel und Schultafeln weist VS als größte Schulmöbelfabrik Deutschlands aus.
1931
Die Weltwirtschaftskrise lässt die Umsätze auf nur noch 35 Prozent des Niveaus von 1928 schrumpfen. Die Hälfte der 120 Mitarbeiter muss entlassen werden.
1932
Zwischen November 1931 und Februar 1932 muss die Produktion eingestellt werden. Es gelingt nur durch Notverkäufe, den Betrieb zu erhalten.
Flexibilität im Klassenzimmer
Vielfältige Möblierungsmöglichkeiten mit beweglichem, freiem Schulmobiliar.
Freies Schulgestühl
Moderner VS-Schülerarbeitsplatz von 1930: deutlich leichter als herkömmliches Mobiliar und damit geeignet für flexiblen Einsatz.
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Die Herstellung von Schulmöbeln wird 1942 verboten. Der VS-Betrieb arbeitet für die Rüstung.
1944 wird die Fabrik in Tauberbischofsheim auf Befehl der Heeresverwaltung beschlagnahmt und geräumt. In die VS-Fabrikhallen werden drei Betriebe für Flugzeugmotoren, Nachrichtenapparate und Funkgeräte eingewiesen. VS-Maschinen werden ausgelagert, die Mitarbeiter von den Rüstungsbetrieben weiterbeschäftigt.
1933
Die Geschäftslage verschlechtert sich zunächst weiter, da zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit öffentliche Aufträge nur an ortsansässige Betriebe vergeben werden dürfen.
1935
Der Verkauf von Schulmöbeln steigt wieder an. VS stattet zudem verschiedene Partei- und Wehrmachtseinrichtungen aus.
1937
Ausschließlich Buchenholz steht noch zur Verfügung. Andere Materialien dürfen nur noch zu Rüstungszwecken eingesetzt werden.
1938
Durch die Annexion des Sudetenlandes und Österreichs kommt es zu starken Truppenbewegungen, verbunden mit Transportverzögerungen und -sperren bei der Bahn. Das wichtigste Transportmittel der VS fällt damit aus, die Produktion muss zeitweise zurückgefahren werden.
1939
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wird VS verpflichtet, eine eigene Werksfeuerwehr zu gründen und einen Luftschutzbunker zu errichten.
1941
VS wird Rüstungsbetrieb für Munitionspackgefäße. Bis dahin machten Militäraufträge nur zwanzig Prozent des Umsatzes aus.
1944
Bombenangriffe zerstören das Zentralbüro von VS in Stuttgart. Auch die Filiale in München wird vernichtet.
Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg
Sechzig Prozent der Schulräume in Deutschland sind zerstört. Gleichzeitig steigen die Schülerzahlen durch Flüchtlinge und Vertriebene aus den Ostgebieten von 5,1 Millionen im Jahr 1935 auf 7,2 Millionen. Allerdings verfügen die Gemeinden noch kaum über Steuereinnahmen, um neues Schulmobiliar anschaffen zu können.
1946
Im Januar wird die Schulmöbelproduktion wieder aufgenommen. Bereits im Juni hat die VS etwa einhundert Beschäftigte. Die Beschaffung von Rohstoffen bleibt jedoch mühsam.
1952
Der von Karl Nothhelfer entworfene Kufenstuhl wird patentiert; Inhaber des Patents ist Falk Müller, Sohn von Paul Johannes Müller.
Erfolgsprodukt
Der VS-Kufenstuhl prägte die Klasseneinrichtung der 1950er und 1960er Jahre. Bis 2006 werden rund sechs Millionen Exemplare verkauft – eines der langlebigsten Produkte der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Neue Schule
Prospektentwurf für das erfolgreiche VS-Produkt: Der Kufenstuhl bietet durch die zweibeinige Konstruktion erhöhte Beinfreiheit für die Schüler.
Aufstuhlen
Das von VS patentierte Huckepack-Prinzip: Mit Gummipuffer unter dem Sitzträger kann der Stuhl schonend auf die Tischplatte aufgelegt werden, um die Reinigung des Klassenzimmers zu erleichtern.
Unterricht im Freien
Die VS-Kufenstühle waren leicht genug, um von den Kindern selbst bewegt werden zu können.
Die Zeit des Wirtschaftswunders
Der wirtschaftliche Aufschwung ermöglicht einen schnellen Beschäftigungszuwachs auf 500 Mitarbeiter. In der Serienfertigung von Massivholzmöbeln nimmt VS jetzt eine führende Stellung ein. Dem Betrieb wird ein benachbartes Sägewerk angeschlossen. Zugleich beginnt VS wieder mit der Stahlrohrverarbeitung.
1952-1954
Erste Zusammenarbeit von VS mit dem Architekten und späteren Designpartner Günter Behnisch bei dessen Projekt der Schiller-Realschule Schwäbisch Gmünd.
1953
Es entstehen VS-Zweigniederlassungen u. a. in München, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Hannover und Nürnberg.
1954
Karl Nothhelfer entwirft den stapelbaren Mehrzweckstuhl KN-38, der in seiner zeitlos schlanken Funktionalität bis heute überzeugt.
1956
Das von Karl Nothhelfer entworfene neue VS-Verwaltungsgebäude wird fertiggestellt; angegliedert ist ein Muster-Schulpavillon.
1959
Beginn des Neubaus der VS-Fabrikgebäude mit Sheddach-Konstruktion nach einem Entwurf von Karl Nothhelfer.
Fertigungstiefe
Die Stahlrohrverarbeitung ist in den Betrieb integriert. Das erlaubt es VS, neben Massivholz-Möbeln auch Stahlrohrkonstruktionen in eigener Regie zu produzieren.
VS präsentiert sich international
VS zeigt im deutschen Pavillon der Brüsseler Weltausstellung 1958, der dem Thema Erziehung und Bildung gewidmet ist, einige Schülerarbeitsplätze, bestehend aus Tischen und Drehstühlen aus Stahlrohr nach dem Entwurf von Falk Müller. Gestell und Drehmechanik sind als reine Metallkonstruktionen ausgelegt.
1957
Für die Internationale Bauausstellung (Interbau) in Berlin möbliert die Firma P. Johannes Müller & Co Klassenzimmer einer Musterschule mit VS-Kufenmöbeln.
Zahlreiche Unternehmen versuchen, den erfolgreichen Kufenstuhl zu kopieren und das Patent zu umgehen. 1957 wird das Patent von Falk Müller letztinstanzlich bestätigt.
1958
Die deutsche Pavillongruppe für die Brüsseler Weltausstellung wird vom Architekten Egon Eiermann in Zusammenarbeit mit Sep Ruf gestaltet. Heute vertreibt VS auch Möbel des Architekten in der Egon Eiermann Collection.
1960
Ein Hauptthema der XII. Triennale in Mailand ist die Schule. Zum ausgestellten Schulmobiliar der deutschen Abteilung gehört auch der von Falk Müller entworfene VS-Drehstuhl.
Neuer Kufenstuhl
Überarbeitung des Kufenstuhls durch Karl Nothhelfer: Die Stuhlbeine werden trapezförmig angeordnet, was die Verwindungssteifigkeit verbessert und eine leichtere, schlankere Konstruktion ermöglicht.
Verkaufsschlager
Auch der neue Kufenstuhl, gefertigt aus Buche-Massivholz, wird ein Verkaufsschlager.
Huckepack-Prinzip
Der leichtere neue Kufenstuhl erlaubt Schülern aller Klassenstufen problemlos ein Aufstuhlen nach dem Unterricht; so ist der Boden frei für eine leichtere Reinigung.
Möbel für die moderne Schule
Die Entwicklungen in Pädagogik und Architektur stellen neue Anforderungen an die Schulmöbel. Flexibilität und Mobilität im Unterrichtsraum werden unerlässlich. Alle Möbel sollen leicht sein, dabei aber sehr strapazierfähig. Es werden stapelbare Tische und Stühle sowie Schränke und Regale in Stollenbauweise verlangt.
1962
VS erwirbt die Lizenz für das Thermodyn-Verfahren. Daraus entsteht ein wegweisendes Produkt: Die LIGNOdur-Schultischplatte ist extrem langlebig, widerstandsfähig und kratzfest – zudem ein umweltfreundliches Recycling-Produkt ohne Kunstharzanteil wie z.B. bei Spanplatten.
Schultischplatte
200.000 LIGNOdur-Platten in unterschiedlichen Formaten werden pro Jahr bei VS produziert. Sie sind auch dem härtesten Belastungstest problemlos gewachsen – dem Schulalltag.
1965
Karl Nothhelfer entwirft den Stahlrohr-Kufenstuhl. Für diesen Stuhl Modell 1281 mit anatomisch geformtem Sperrholzsitz und -lehne erhält VS 1971 den Bundespreis „Gute Form“.
1973
Adapta-Schrankprogramm für die Ausstattung von Verwaltungsbereichen in der Schule. Lag der Schwerpunkt von VS bisher in der Massivholzverarbeitung, so werden nun auch beschichtete und furnierte Spanplatten verarbeitet.
Optimierter Kufenstuhl
Ab 1973 wird der Kufenstuhl von Karl Nothhelfer in einer optimierten Version aus Oval-Stahlrohr hergestellt. Im Gegensatz zu den üblichen Rundrohr-Stühlen bietet er bei Belastung durch Kippen eine noch höhere Festigkeit. Bereits im Einführungsjahr stammen über vierzig Prozent des VS-Gestühls aus dieser Modellreihe.
VS definiert den Standard in der Schule
Die guten Stapeleigenschaften und das praktische Huckepack-Prinzip machen den Stahlkufenstuhl innerhalb weniger Jahre zum Standardtyp in Schulen. Ab 1975 wird der optimierte Oval-Stahlrohrstuhl auch mit Sitz und Lehne aus recyclingfähigem, geblasenem Polypropylen produziert. Die Kunststoffteile sind doppelwandig und bieten beim Sitzen einen bequemen Luftpolstereffekt. VS fertigt von den Oval-Stahlkufenstühlen bis zu 400.000 Exemplare pro Jahr.
1975
Der „Pillenknick“ bewirkt einen Rückgang der Geburten von jährlich 1,1 Millionen im Jahr 1965 auf 0,6 Millionen. Die Schülerzahlen sinken bis etwa 1985 um bis zu 45 Prozent; die Verkaufszahlen von Schulmöbeln gehen zurück.
1977
Die großen Holzverarbeitungskapazitäten von VS machen nach der Umstellung auf Stahlrohr zusätzliche Aufträge für den Massivholzbereich erforderlich. Deshalb wird VS auch Zulieferer für Küchenmöbelhersteller.
1980
Schulmöbelmarkt am Tiefpunkt: Von 25 Firmen, die 1970 dem Fachverband angehörten, fertigen nur noch fünf Unternehmen weiterhin Schulmöbel.
Bühnenpräsenz
Der VS-Stahlkufenstuhl auf großer Bühne: Szene aus dem Drama „Klassenfeind“ von Nigel Williams, Regie Peter Stein, Schaubühne am Halleschen Ufer, Berlin.
1983
VS erweitert das Angebotsspektrum und integriert zusätzliche Produktionszweige, was sich im neuen Namen widerspiegelt: VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken.
Neue Geschäftsführungs- generation, neues Geschäftsfeld
VS stellt sich neu auf: Die gesamte Produktionstechnik wird nach neuesten Gesichtspunkten umgestellt. Schwerpunkte sind die Einführung der CNC-Technik in der Holzverarbeitung, die Automatisierung der Stahlrohrverarbeitung und die Verwendung von umweltfreundlichen Wasserlacken. Die Lackierung der Metallteile erfolgt durch lösungsmittelfreie Pulverbeschichtung. Mit Hilfe dieser Investitionen wird der Umsatz bis 1995 verdreifacht. Um vom Schulbereich unabhängiger zu werden, beginnt VS auch mit der Entwicklung und Produktion von Büromöbeln.
1986
Die Architekten Günter Behnisch und Hubertus Eilers entwerfen für die Leybold AG in Alzenau ein Einzel-Schreibtischmöbel mit charakteristischer Freiformfläche und entwickeln es gemeinsam mit VS.
1988
VS ist erstmals auf der Büromöbelmesse Orgatec in Köln vertreten. Für den Schreibtisch B&P 900 von Behnisch und Eilers wird VS mit dem Design-Preis ausgezeichnet.
1990
Nach der Maueröffnung dehnt die Firma P. Johannes Müller & Co in Berlin ihre Geschäftstätigkeit auf die neuen Bundesländer aus. Im selben Jahr wird sie von Thomas Müller vollständig in die VS integriert.
1991
VS übernimmt die Schultafelfabrik Ewald Sauer, die in Rottendorf und Tauberbischofsheim weiter ausgebaut wird.
1992
Mit dem Korpusmöbelprogramm Serie 700 und dem Arbeitsplatzsystem Serie 900 von Günter Behnisch und Hubertus Eilers wird VS zum leistungsfähigen Büromöbelanbieter.
1993
Nach dreijähriger Entwicklung kommen der Schülerstuhl ErgoSynchron und der ErgoSynchron-Tisch auf den Markt – ein neuer Standard an Ergonomie in der Schule.
1994
Beginn der Zusammenarbeit mit der Design-Legende Verner Panton. Ergebnis sind u.a. der Freischwinger PantoSwing und der Schüler-Drehstuhl PantoMove mit dynamischer Sitzfläche.
1994
Erweiterung der Produktionsflächen: Werk IV wird fertiggestellt. (Architekten: KSP Engel und Zimmermann, Frankfurt am Main)
1995
Mit den Designpartnern Jürgen Greubel und Frank Ziegler beginnt VS die Entwicklung des Schreibtischprogramms Axis 360°.
Büromöbelsystem
Der Einzeltisch von Behnisch und Eilers wird zu einem umfassenden und leistungsfähigen Büromöbelsystem ausgebaut – der Serie 900.
1996
VS entwickelt sukzessive ein umfassendes Möbelsortiment für ganzheitliche Büroeinrichtung. Dazu zählen auch das Tischsystem NetWork und das Stellwand- und Screensystem Serie 2000.
Schulmuseum
Die ständige Ausstellung „Das Klassenzimmer. Schulmöbel vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute“ wird im VS-Schulmuseum in Tauberbischofsheim eröffnet.
1998
1898-1998: VS feiert das hundertjährige Firmenjubiläum. Das neue, von Günter Behnisch errichtete Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude wird bezogen.
Ein neues Jahrtausend
Die Stärke von VS: ganzheitliche Einrichtungen und durchdachte Möbelsysteme für Büros, Schulen und Bildungsstätten. Durch diese breite Aufstellung ist VS im Unterschied zu anderen Anbietern in der Lage, das gesamte Bedarfsspektrum der modernen Informations- und Wissensgesellschaft mit intelligenten, funktionalen Einrichtungslösungen abzudecken – vom Kindergarten, der Schule, Universität bis zum Büro und zur Vorstandsetage. Die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten, hohe Qualität und eine bedarfsgerechte Individualisierung des Produktspektrums sind die treibenden Erfolgsfaktoren.
2001
Das Design Zentrum Nordrhein-Westfalen zeichnet das von Günter Behnisch und Hubertus Eilers entworfene Tischsystem Serie 900 aus.
Bundestag
Alle Verwaltungs-Arbeitsplätze des neuen Deutschen Bundestages in Berlin (Jakob-Kaiser- und Paul-Löbe-Haus) werden mit Möbeln der Serie 900 ausgestattet.
2002
Franco Fontana, dessen Arbeiten weltweit in bedeutenden Museen zu finden sind, reiht seine Fotografien von VS-Panton-Stühlen in sein zentrales Landschafts-Sujet ein.
Montessori
Zum 50. Todestag von Maria Montessori werden Lehrmaterialien aus dem Nachlass der Berliner VS-Gründungsfirma P. Johannes Müller & Co im Berliner Bauhaus-Archiv, Museum für Gestaltung präsentiert.
Projektspezialist VS
VS-Arbeitsplatzsysteme überzeugen durch Design und Leistungsstärke. Das zeigen Erfolge bei bedeutenden Großkunden aus vielen Bereichen wie Automobilindustrie, Banken, Versicherungen und Unternehmensberatungen.
Ganztagsschule
VS stellt hochflexible Möblierungen für Ganztagsschulen vor. Darunter mobile Racks und Stauraummöbel der Serie 600 sowie den mobilen Lehrertisch RondoLift mit stufenloser Höhenverstellung.
Lounge-Zone
Polstermöbel für einen Rückzugsort in der Ganztagsschule: Serie Lounge von VS bietet flexibel kombinierbare Polsterelemente.
2008
Interaktives Lernen: Das ActiveBoard macht interaktiven Unterricht möglich. VS entwickelt Komplettlösungen mit integriertem Nahdistanzbeamer.
Lernlandschaft Schule
Als ganzheitlicher Anbieter ist VS in der Lage, den Lern- und Lebensraum Schule vielfältig auszugestalten. Eine solche offene Lernlandschaft erlaubt eine flexible Differenzierung der Lernumgebung..
2016, 2019
Zum 1. Januar 2016 übernimmt Philipp Müller den Vorsitz der Geschäftsführung. Seit Mai 2019 ist er alleiniger Geschäftsführer. Das Unternehmen ist somit in der vierten Generation familiengeführt.