Designpartner von VS
VS entwickelt und produziert in Deutschland, direkt am Firmensitz Tauberbischofsheim. In enger Zusammenarbeit mit namhaften Designpartnern entstehen überzeugend gestaltete Produkte, die formale Eigenständigkeit mit hohem funktionalen Anspruch verbinden.
Günter Behnisch
Durch Gestaltung Freiräume schaffen
Günter Behnisch (1922 - 2010) steht als Architekt für viele renommierte Projekte wie etwa das Olympiagelände in München oder den Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Bonn. Er konzipierte seine Bauten in der Regel mit einem offenen, der Kommunikation dienenden Mittelpunkt, um den die funktionalen Bereiche gruppiert sind. So ergibt sich stets ein vielfältiger und transparenter Baukörper. Durch Behnischs Schulbauten gab es früh schon Berührungspunkte mit VS. Günter Behnisch entwickelte deshalb seinen zusammen mit Hubertus Eilers für die Leybold AG in Alzenau entworfenen Schreibtisch mit VS zum Büromöbelsystem Serie 900. Der Tisch wurde 1988 auf der Orgatec in Köln ausgezeichnet.
München 1972
Als Teil der Architektengruppe Olympiapark war Günter Behnisch am Entwurf des Olympiastadions München 1972 beteiligt; die spektakuläre Zeltdachkonstruktion stammt von Frei Otto.
Schule Lorch
Als einer der profiliertesten Schulbauarchitekten Deutschlands baute Günter Behnisch gegen den Trend der massiven Gesamtschulen – offen, leicht, transparent. Schulen in Lorch ab 1973.
Serie 900 (Behnisch und Eilers)
Aus dem Schreibtisch mit charakteristischer Freiformfläche wird gemeinsam mit VS die Serie 900 – ein ebenso elegantes wie funktionales Büromöbelsystem. 2001 werden mit Serie 901 alle Verwaltungs-Arbeitsplätze des neuen Deutschen Bundestages ausgestattet.
Behnisch baut VS
Zum 100-jährigen Firmenjubiläum von VS 1998 wird das neue, von Günter Behnisch errichtete Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude bezogen.
Schul- und Objektstuhl JUMPER
Design, Ergonomie, Funktionalität und vorbildliche Nachhaltigkeit – JUMPER von VS vereint alles, was einen zukunftsweisenden Stuhl auszeichnet.
Stefan Behnisch
Bauen und Gestalten mit nachhaltigem Anspruch
Stefan Behnisch (*1957) trat nach seinem Diplom 1987 in das von seinem Vater Günter Behnisch geleitete Architekturbüro Behnisch & Partner ein und gründete 1989 das Zweigbüro Stuttgart Innenstadt, das 1991 unabhängig wurde und seit 2005 als Behnisch Architekten firmiert. Weitere Büros entstanden in Los Angeles (1999-2011), Boston (2007) und München (2008). Unter Stefan Behnischs Leitung wurden in Europa und den USA wegweisende Projekte realisiert wie z.B. das Institut für Forst- und Naturforschung in Wageningen, NL, ein EU-Pilotprojekt für nachhaltiges Bauen, oder das Genzyme Center in Cambridge, MA, das vom US Green Building Council in die höchste Kategorie für nachhaltiges Bauen eingestuft wurde.
Serie 901
Als Gestaltungspartner für VS hat Stefan Behnisch die Serie 900 weiterentwickelt – zum umfassenden und leistungsfähigen Büromöbelsystem Serie 901. Das System fügt sich harmonisch und elegant in unterschiedlichste Raumsituationen und Büroumfelder ein.
Norddeutsche Landesbank, Hannover
Nachhaltiges Energiekonzept: Durch die optimale Nutzung natürlicher Bedingungen und Ressourcen wie Sonne, Wind, Außenluft konnte auf Klimaanlagen weitgehend verzichtet werden. Möbel von VS.
Genzyme, Cambridge/MA (USA)
In ökologischer Hinsicht vorbildlich ist das Gebäude des Biotechnologie-Unternehmens Genzyme – mit natürlicher Be- und Entlüftung und weitgehend natürlicher Belichtung der Arbeitsplätze. Büromöbelausstattung durch VS.
Unilever, Hamburg
Das Unileverhaus folgt den Grundsätzen einer ganzheitlichen, nachhaltigen Architektur. Nicht nur der Einsatz ressourcenschonender Technik, sondern auch das grundsätzliche Vermeiden von hochtechnisierten Lösungen stand im Mittelpunkt aller Überlegungen.
Hubertus Eilers
Überzeugungskraft der guten Form
Der Architekt Hubertus Eilers (*1957) war von 1986 bis 1992 Mitarbeiter im Büro Behnisch & Partner und anschließend Projektpartner von Günter Behnisch. Seit 1995 besteht das Büro Eilers Architekten in Gröben bei Potsdam. Bei Behnisch & Partner arbeitete Hubertus Eilers von 1986 bis 1988 mit am Neubau der Leybold AG. Für dieses Projekt haben Günter Behnisch und Hubertus Eilers einen Schreibtisch mit charakteristischer Freiformfläche entworfen, der anschließend mit dem Entwicklungspartner VS zum umfassenden Büromöbelsystem ausgebaut wurde. Darüber hinaus war Hubertus Eilers an der Gestaltung weiterer Möbelsysteme von VS beteiligt.
Deutscher Bundestag Bonn
Als Projektarchitekt des Büros Behnisch & Partner arbeitete Hubertus Eilers am Neubau des Deutschen Bundestages in Bonn. Der Neubau erntete Lob von allen Seiten – als heiter, hell, transparent und zeitgenössisch.
Serie 700
Korpusmöbelsystem Serie 700 für Regalschränke, Schränke und Sideboards.
Serie 2000
Das freistehende, schlank profilierte Stellwandsystem Serie 2000 zur intelligenten Raumgliederung.
Serie Lounge
Das einfach zu kombinierende Polstermöbelprogramm für Kommunikations- oder Aufenthaltsbereiche im Büro oder der Schule.
Verner Panton
Freies Spiel mit Form und Farbe
Verner Panton (1926-1998) hat mit seinen Entwürfen schon in den 1960er- und 1970er Jahren Designgeschichte geschrieben. Während seiner letzten Schaffensjahre zählte er auch zu den Entwurfspartnern von VS. Aus dieser engen Zusammenarbeit sind wesentliche Stuhl-Entwicklungen hervorgegangen, bei denen Panton seine enorme Kreativität im variierenden Spiel mit Form und Farbe zeigt. Stühle dürfen uns und unsere Lust zu sitzen nicht einschränken. "Ein Stuhl muss dynamisch sein – man soll bequem darauf sitzen." Dieses Programm hat Verner Panton mit VS noch einmal überzeugend umgesetzt.
Verner Panton für VS
In der Zusammenarbeit Verner Pantons mit VS entstanden ab 1993 verschiedene Stuhlfamilien mit unterschiedlichen Sitzschalen und Untergestellen, die alle einem Prinzip folgten: verblüffend einfach, aber dennoch gekennzeichnet von einer starken und unübersehbaren Identität.
Richard J. Neutra
Neutra Furniture Collection by VS
Mit seinen lichtdurchfluteten Häusern hat er das Bild der kalifornischen Moderne geprägt. Von dort aus stieg er auf zu einer Architekturikone des „International Style“. Heute zählt der 1970 verstorbene Richard J. Neutra längst zu den großen Namen der modernen Architekturgeschichte. Zu entdecken ist der Wegbereiter der Moderne jetzt auch als Möbeldesigner: Die Einzelstücke oder Kleinserien, die Neutra für die Kunden seiner Häuser entwickelt hat, werden nun in Zusammenarbeit mit Dion Neutra exklusiv von VS hergestellt und vertrieben – in der Neutra Furniture Collection by VS.
Boomerang Chair
Der Boomerang Chair aus der Neutra Furniture Collection by VS ist längst eine Ikone: Er wurde von Neutra in den 1940er Jahren in verschiedenen Varianten als lässiges Möbel entworfen.
Lovell Health House, Los Angeles 1929
Planung und Bau des Lovell Health House machten Neutra international bekannt. Das Haus fügt sich kühn in die grünen Hügel von Los Angeles. Berühmt ist das Haus auch als Schauplatz zahlreicher Hollywood-Produktionen wie z.B. L.A. Confidential.
Lovell Easy Chair / Sessel und Ottomane
Von Neutra entworfen für das Lovell Health House. Der 1929 nicht ausgeführte Entwurf ist jetzt erstmals in der Neutra Furniture Collection by VS realisiert.
Alpha Seating / Sessel und Sofa
Sessel und Zwei- bzw. Dreisitzer-Sofa der Neutra Furniture Collection basieren auf Richard Neutras Entwürfen für das Lovell Health House.
Cantilever Chair
Die charakteristische Stahlfeder unterscheidet Neutras Entwurf von anderen klassischen Designs der Zeit. VS bietet den Freischwinger als Cantilever Conference Chair auch mit der für Konferenzstühle üblichen Sitzhöhe.
Camel Table
Die Idee zu diesem kombinierten Ess- und Beistelltisch kam Neutra, als er beobachtete, wie ein Kamel sich hinsetzt – und dabei erst einmal in die Knie geht. Beim Camel Table können die Beine eingeklappt werden und ergeben so eine niedrige Beistelltisch-Höhe.
Wiedergeburt moderner Klassiker
Die Sessel, Freischwinger und Ess- bzw. Beistelltische der Neutra Furniture Collection by VS.
Egon Eiermann
Architektur und Möbel-design
Als einer der Großen der deutschen Nachkriegsarchitektur zählte Egon Eiermann (1904 - 1970) zu den Verfechtern einer funktionalen Ästhetik und konstruktiven Klarheit. Zu seinen bedeutendsten Bauten gehören der Deutsche Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel 1958, die neue Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin 1961 und das Abgeordneten-Hochhaus in Bonn 1969. Ins Gesamtkonzept eines Hauses war für Eiermann auch die Möblierung integriert. Er entwarf Möbel mit dem Anspruch auf Allgemeingültigkeit – in klarer Formensprache.
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche Berlin
Eiermanns Neubau von 1961: Das moderne Ensemble steht für einen verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit dem Thema Wiederaufbau.
Deutscher Pavillon Brüssel 1958
Kontinuität der Moderne: In Zusammenarbeit mit Sep Ruf entstand der international beachtete Deutsche Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel.
Egon Eiermann Collection - by VS
Schlanke Konstruktionen, klare Linienführung und höchst markante Formgebung – die Möbel der Egon Eiermann Collection by VS setzen seit den 1950er Jahren Maßstäbe und beeindrucken auf Weltausstellungen ebenso wie im Museum of Modern Art.
Jürgen Greubel
Bekenntnis zur klaren Linie
Nach seinem Studium des Industriedesigns an der Fachhochschule Wiesbaden gehörte Jürgen Greubel (*1938) von 1967 bis 1973 zur renommierten Designabteilung bei Braun in Kronberg Mit Dieter Rams war er an maßgeblichen Designentwicklungen des Hauses (Stichwort „Schneewittchensarg“) beteiligt. 1973 erfolgte der Wechsel zur Design Research Unit London, seit 1976 ist Jürgen Greubel als selbständiger Gestalter für verschiedenste Produktkategorien tätig. Für VS hat Jürgen Greubel als Designpartner seine klare und konzentrierte Linienführung in die Entwicklung von Büromöbelsystemen eingebracht.
Braun Design 1970
Braun Multipress MP50: Die Saftzentrifuge verdeutlicht mit weißen Flächen ihre hohe Funktionalität. Entworfen 1970 von Dieter Rams und Jürgen Greubel.
Braun Zitruspresse MPZ 22
Schulemachendes Design 1972 von Dieter Rams und Jürgen Greubel. Einfacher Druck von oben löst den Pressvorgang aus, der Saft fließt direkt in das in der Einbuchtung stehende Behältnis.
Heißluft-Farbentferner
Jürgen Greubel für Steinel 1986: Heißluft-Farbentferner HF 2000, der erstmals eine Einhand-Bedienung möglich machte. Farbe wird in einem Arbeitsgang aufgeweicht und abgezogen. Design ausgezeichnet mit dem Staatspreis Nordrhein-Westfalen.
NetWork
Das Tischsystem NetWork von VS, gestaltet von Jürgen Greubel, deckt unterschiedlichste Anforderungen im Büro intelligent ab.
Nicolai Fuhrmann
Ästhetik als Funktion sehen
Nach seinem Studium des Industrial Designs an der HBK Braunschweig und ersten professionellen Erfahrungen in der Designabteilung der Volkswagen AG war Nicolai Fuhrmann (*1966) in verschiedenen europäischen Metropolen gestalterisch aktiv. Besonders prägend waren seine Jahre als Mitarbeiter von Jorge Pensi in Barcelona, mit Schwerpunkten in der Gestaltung von Interieurs, Beleuchtung und Konsumgütern. Es folgten Stationen bei Design Continuum in Mailand und Milani d+c in Zürich. Seit 2003 betreibt Nicolai Fuhrmann sein eigenes Studio, zunächst in Zürich und ab 2004 in Köln. Neben seiner Aktivität als Produktdesigner hatte er Lehraufträge an verschiedenen Universitäten. Nicolai Fuhrmann ist seit 2006 als Designberater für VS tätig und hat unter anderem am Produkt Stratos mitgearbeitet.
Stratos
Ein Stuhl für alle Fälle, bei dem sich zeitgemäße Gestaltung mit den Vorgaben des natürlichen Werkstoffs Holz kongenial verbindet. Bei diesem Kooperationsprojekt mit der Produktentwicklung von VS konnte Nicolai Fuhrmann seine Hingabe ans Detail genauso ausleben wie seinen praktischen Sinn für Ergonomie und Funktion.
Schalenserie Ondea
Design, das seine Botschaft im Einklang mit dem praktischen Nutzen kommuniziert: Seit 2005 entwirft Nicolai Fuhrmann Konsumgüter vornehmlich aus Edelstahl für Blomus.
Peter Brown
Schulkonzepte architektonisch gestalten
Der Architekt und Designer Peter Brown ist der Kopf von Peter Brown Architects, Dallas/USA, einem Design- und Strategieunternehmen, das seit vielen Jahren auf das Konzipieren und Entwerfen von Schulen und Lernumgebungen spezialisiert ist. Aufgrund seiner großen internationalen Erfahrung ist Peter Brown ein verantwortlicher Konzeptpartner, wenn es darum geht, schulische und erzieherische Vorgaben in zukunftsweisende Raumlösungen zu übersetzen. Vor Gründung seiner Firma leitete Peter Brown Schulprojekte beim internationalen Architekturbüro Perkins+Will / USA.
B1Chair
Die Idee hinter diesem Stuhl von Peter Brown: Der B1Chair folgt harmonisch jeder Bewegung des Körpers – ein ebenso bequemes wie ergonomisches Sitzen. Sitzfläche und Rückenlehne sind flexibel, das eröffnet dem Körper wie dem Geist neue Möglichkeiten.
Perspective Charter School 2004
Planung der Schule in Chicago durch das Architekturbüro Perkins+Will mit Peter Brown. Zur Einrichtung gehören Kufentische und Stühle der Panton-Serie von VS.
John Harding
Durch Design das Leben verbessern
John Harding studierte am Arts Institute of Bournemouth und Produktdesign an der Manchester Metropolitan University. Seit 2001 arbeitet er als freier Designer und Berater. Für John Harding soll Design immer mit einem konkreten Nutzeneffekt verbunden sein, der das Leben etwa für ältere, gebrechliche Menschen verbessert und ihren Alltag leichter macht. So erarbeitet er derzeit zusammen mit dem Kings College London eine Gehhilfe zum Treppensteigen für Reha-Patienten. Mit Hilfe der Erfahrungen der Nutzergruppen wird das Design Schritt für Schritt vorangetrieben. Dieselbe Abstimmungsarbeit gab es auch beim erfolgreichen Bewegungssitz Hokki, bis er schließlich seine endgültige Form angenommen hatte und seine physiologischen, emotionalen und kognitiven Stärken voll entwickelt waren. Die begeisterte Aufnahme bestätigt die intensive Arbeit: Aktives Sitzen macht Kindern einfach Spaß!
Lust auf Bewegung
Der Hokki macht Schluss mit dem alten Gegensatz von Sitzen und Bewegung, denn Sitzen ist hier mit spielerischer Bewegungsfreiheit verbunden. Ein ganz neues Sitzangebot, das Lust macht auf eine physiologisch positive freie Beweglichkeit!
Laser Uhr
Diese Uhr wird in einem ununterbrochenen Arbeitsgang mittels Laser geschnitten, von John Harding mit Andrew Wootton als Teil einer Möbelserie für 100% Design London entworfen.
Alltagserleichterndes Mobiliar
Wie kann der Alltag von Demenzkranken durch intelligentes Design verbessert werden? John Harding entwickelte dazu eine Karussell Reihe mit Stauraumprodukten, z.T. auch kombiniert mit Raumteilern, die im Pflegeheim bei Bedarf einen persönlichen Bereich abtrennen.
David A. Stubbs II
Den Raum vielfältig nutzbar machen
Der Architekt David A. Stubbs II hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in Planung und Gestaltung von Lernumgebungen. Seine kreative Leidenschaft gilt der kontinuierlichen Verbesserung von Schulen. Dabei geht es ihm nicht um bloßes Design, sondern um neue Wege zu lernen – mit intelligenter Technik und flexiblen Möbeln, die Lehrern und Schülern mehr Freiheiten eröffnen und das gesamte Spektrum des schulischen Alltags von heute bestmöglich unterstützen. Für seine Design-Lösungen hat er bedeutende Architekturpreise erhalten. Shift+ ist seine erste Zusammenarbeit mit VS.
Shift+
Die Elemente von Shift+ sind leicht und beweglich. So sind die Möbel nicht mehr an einen Raum gebunden, sondern nutzbar im gesamten Gebäude. Auch IT-Plätze und Stauraummodule werden mit Shift+ uneingeschränkt mobil.
Basismöbel für die moderne Schule
Die Elemente von Shift+ erlauben immer wieder neue Anwendungen. Die Lernumgebung wird individuell und täglich neu gestaltbar. Einzel- und Gruppentische können flexibel und situationsgerecht genutzt werden, ohne feste Zuordnung.
Die Lernumgebung selbst gestalten
Mit Shift+ sind Schüler und Lehrer in der Lage, neue Konfigurationen selbst einzurichten, ohne dafür fremde Hilfe in Anspruch nehmen zu müssen. Das Klassenzimmer gewinnt so neue Perspektiven – und damit zusätzliche didaktische Möglichkeiten. Mehr zu Shift+
Karl Nothhelfer
Epochemachende Schulmöbelentwicklungen
Schon während seines Architekturstudiums zeichnet und aquarelliert Karl Nothhelfer (1900 - 1980). Die Farbe bleibt sein bestimmendes Element, er experimentiert mit Gestaltungsmitteln und neuen Techniken der Farbgebung im Möbelbau wie z.B. Schleiflack. In Paderborn ist er zwei Jahre auch im Schiffsausbau und der Innenraumgestaltung tätig, 1928 geht er nach Berlin an die Bauschule für Raumgestaltung. Nothhelfers Interesse gilt bald in besonderer Weise dem Sitzmöbel. Ab 1950 arbeitete Karl Nothhelfer, inzwischen mit Architekturbüro am Bodensee, als Möbelgestalter mit VS zusammen; es entstehen der Kufenstuhl und Kufentisch – ein wegweisendes Gestaltungsprinzip, das in vielen Bereichen beispielgebend wurde. Auch als Architekt ist Karl Nothhelfer mit VS eng verbunden, in der Gestaltung von Verwaltungs- und Fertigungsgebäuden.
Kufenstuhl und Kufentisch, ab 1950
Der Kufenstuhl wurde vielfach kopiert und zählt mit einigen Millionen produzierten Exemplaren zu den erfolgreichsten Entwürfen für Möbel der Nachkriegszeit.
Mehrzweckstuhl
Karl Nothhelfer entwirft 1954 für VS den schlanken und funktionalen, stapelbaren Vierbeiner KN-38 zur flexiblen Bestuhlung von Schulaulen oder Mehrzweckräumen.
Stahlrohrstuhl
Der Kufenstuhl von Karl Nothhelfer in einer optimierten Version aus Oval-Stahlrohr von 1973 avanciert im Verlauf der 1970er Jahre zur Standardmöblierung für Klassenzimmer.
VS-Verwaltungsgebäude
Das von Karl Nothhelfer als Architekt geplante neue VS-Verwaltungsgebäude wird 1956 fertiggestellt; angegliedert ist ein Muster-Schulpavillon.
Fertigungshalle
1959: Beginn des Neubaus der VS-Fabrikgebäude mit Sheddach-Konstruktion nach einem Entwurf von Karl Nothhelfer.
Bruno Paul
Reformierung des alltäglichen Lebens
Der Architekt, Möbeldesigner und Karikaturist Bruno Paul (1874-1968) ist nach dem Studium an der Kunstgewerbeschule in Dresden und München von 1896 bis 1907 Zeichner für die Zeitschriften „Simplicissimus“ und „Jugend“. Zusammen mit anderen Reformern des Kunsthandwerks wie Riemerschmid und Pankok gründet er 1897 die Münchner Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk. Als ein Vertreter und Mitbegründer des Jugendstils wird Bruno Paul durch seine Entwürfe für Innenarchitekturen und für industriell hergestellte Typenmöbel bekannt. 1907 ist er an der Gründung des Deutschen Werkbunds beteiligt. Mit dem „Haus Westend“ in Berlin beginnt 1908 seine Arbeit als Architekt. Er entwickelt 1924 das erste Plattenhaus mit Flachdach für die Deutschen Werkstätten in Dresden-Hellerau. Mit dem Bau des Kaufhauses Macy's in New York erlangt Bruno Paul 1925 auch international Renommee.
Weltausstellung Brüssel 1910
Zur Weltausstellung Brüssel erhielt die VS-Gesellschafterfirma P. Johannes Müller vom Preußischen Kultusministerium den Auftrag, in der Halle für Unterrichtswesen Klassenzimmer auszustellen.
Simplicissimus
Ab Februar 1897 arbeitet Bruno Paul für die satirische Zeitschrift "Simplicissimus", gegründet 1896 in München. Bis 1906 zeichnet Bruno Paul dafür etwa 500 Karikaturen.
Deutscher Werkbund
1907 zählt Bruno Paul zu den Mitbegründern des Deutschen Werkbunds. Ziel ist die „Veredelung der gewerblichen Arbeit im Zusammenwirken von Kunst, Industrie und Handwerk".
Richard Riemerschmid
Reformbewegung mit ästhetischem Impetus
Richard Riemerschmid (1868-1957), studierte an der Akademie der bildenden Künste in München und lebte dann als freier Kunstmaler in München. Unter dem Einfluss von William Morris und der Arts-and-Crafts-Reformbewegung beschäftigt sich Riemerschmid auch mit dem Entwurf von Möbeln, Tapeten, Stoffen und Gläsern. Um 1900 wendet er sich der Architektur zu. Er ist Mitbegründer der 1897 ins Leben gerufenen Münchner Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk und 1907 an der Gründung des Deutschen Werkbundes beteiligt, dessen Vorsitz er von 1920 bis 1926 innehat.
Richard Riemerschmid ist einer der wichtigen Vertreter des deutschen Jugendstils. Als Innenausstatter, Möbelgestalter und Architekt hat er die deutsche Wohn- und Lebenswelt in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts entscheidend mitgeprägt.
Muster-Klassenzimmer für Dresden 1903
Für die Ausstellung der Dresdner Werkstätten entwarf Richard Riemerschmid in Zusammenarbeit mit der VS-Gesellschafterfirma P. Johannes Müller ein ganzheitlich gestaltetes, hellblaues Klassenzimmer mit Rettig-Schulbänken.
Schulmobiliar
Klassenschrank, Wandtafel, Lehrerpult und Stuhl – Schulmobiliar entworfen von Richard Riemerschmid für VS.
Klassenschrank Brüssel 1910
Der handwerklich gefertigte Klassenschrank wurde von Richard Riemerschmid im Muster-Klassenzimmer der Weltausstellung Brüssel präsentiert.
Wilhelm Rettig
Die erfolgreichste Schulbank Deutschlands
Der Architekt Wilhelm Rettig (1845-1920) arbeitete zunächst in Heidelberg und Mannheim, bevor er Assistent von Paul Wallot beim Reichstagsbau in Berlin wurde. 1890/91 war Rettig Stadtbaumeister in Dresden; danach war er wieder in Berlin tätig. Seit 1888 gab er die Blätter für Architektur und Kunsthandwerk mit heraus.
Wilhelm Rettig stellte 1895 die von ihm entwickelte, zweisitzige Schulbank vor, die als patentierte „Rettig-Bank“ der erfolgreichste deutsche Schulbanktyp wurde. Das erhöhte Fußbrett sorgte für einen bequemen Ein- und Ausstieg. Ein Kippbeschlag ermöglichte das Kippen der Bänke in den Gang hinein und die leichte Reinigung des Fußbodens. Die Herstellung der Rettig-Bank erfolgte zunächst durch die Firma P. Johannes Müller, eine Vorgängerfirma von VS, und ab 1898 direkt bei VS.
Rettig-Schulbank
Die leichte Überlappung von Schultischplatte und Sitzbrett (sog. Minus-Distanz) ermöglichte raumökonomische Bankabstände.
Dresden Markthalle
Die Markthalle Antonsplatz war die erste städtische Markthalle in Dresden, entworfen von Wilhelm Rettig in Zusammenarbeit mit Theodor Fischer 1891 bis 1893.