Haben Sie schon einmal auf dem Kufenstuhl von Karl Nothhelfer gesessen? Glauben Sie nicht? Wir schon, denn dieser Stuhl stand in beinahe jedem Klassenzimmer in Deutschland. Werfen Sie einen Blick auf den markanten Stuhl und entdecken Sie vor allem auch den Mann dahinter. Er revolutionierte nicht nur die Schule mit seinen Stuhl-Designs, sondern war auch in vielen weiteren Bereichen ein Pionier des 20. Jahrhunderts.
Mit dem Jahre 1900 ist Karl Nothhelfer mitten in der Industrialisierung geboren. Als Sohn eines Schreiners absolvierte er selbst ebenfalls eine Ausbildung als Schreiner. Doch Karl Nothhelfer wollte mehr. Als er 1919 sein Architekturstudium an der Kunstschule in Karlsruhe begann, zeichnete und malte er fantasievoll mit schillernden Farben. Seine Kreativität machte sich auch in seinen Architektur-Designs bemerkbar, wie wir später sehen werden. Doch bevor er selbstständig entwarf und gestaltete, unterrichtete Karl Nothhelfer zuerst einige Jahre als Lehrer an unterschiedlichen Einrichtungen.
Als Lehrer an Kunst- und Bauschulen
Hier teilt er seine Kreativität und Ideen und formt die nächste Generation. Erst als Dozent, dann sogar als Professor.
Als freier Architekt tätig
Selbstständig entfaltet sich Karl Nothhelfer nach dem 2. Weltkrieg in seinem Architekturbüro am Bodensee. Hier kann er seine Designs nach eigenen Wünschen formen.
Als freier Architekt tätig
Selbstständig entfaltet sich Karl Nothhelfer nach dem 2. Weltkrieg in seinem Architekturbüro am Bodensee. Hier kann er seine Designs nach eigenen Wünschen formen.
Zusammenarbeit mit VS startet
Sowohl als Produktdesigner als auch als Architekt unterstützt uns Karl Nothhelfer während seiner Selbstständigkeit die nächsten Jahrzehnte.
Karl Nothhelfer ist bekannt für seine Kreativität und Liebe zur Farbe. Seine Kreationen sind für das Spiel mit unterschiedlichen Tönen gepaart mit seinen neuen Ideen bekannt. So war er auch einer der ersten, die in Deutschland Serienhäuser entwickelten. Dank seiner langjährigen Lehrtätigkeit war er immer bestrebt, sein Wissen weiterzugeben. Neben seinen architektonischen Leistungen haben wir daher ein paar seiner weiteren Errungenschaften zusammengefasst.
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Erfinder:
Karl Nothhelfer experimentiert gerne und entwickelt zum Beispiel den Schleiflack. Diese innovative Technik ermöglicht es, dass Möbel eine besonders glatte Oberfläche erhalten. Die Farbe der Oberfläche ist so glatt, dass Sie sich darin spiegeln können. Für uns heute ist das nichts Neues, doch im 20. Jahrhundert galt so ein Verfahren noch als undenkbar.
Autor:
Während seiner Selbstständigkeit konnte Karl Nothhelfer seine Ideen frei ausleben. Kurz bevor er Designpartner von VS wurde, veröffentlichte er passend dazu 1949 das Werk „Das Sitzmöbel. Ein Fachbuch für Polsterer, Stuhlbauer, Entwerfende und Schulen“ und 1950 „Möbel“.
Herausgeber:
1946 war er einer der Mitbegründer der Zeitschrift „Bauen und Wohnen“ – die 1. deutsche Baufachzeitschrift. Die nächsten Jahre veröffentlichte er darin eigene Arbeiten als Mitherausgeber.
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1980 verstarb Karl Nothhelfer, aber mit ihm glücklicherweise nicht seine Erfindungen und Designs. Sein Sohn Michael Nothhelfer wurde ebenfalls Architekt und übernahm das Büro bereits 1970. Er behielt den Erfindergeist bei und spezialisiert sich auf das ökologische Bauen mit dem modernen Lehmbau.
Seit 1950 arbeitete Karl Nothhelfer mit uns zusammen. Er ist der Architekt von mehreren Verwaltungs- und Fertigungsgebäuden. Geboren in eine neue Epoche, beteiligte er sich auch als wegweisender Designpartner bei uns in der Produktion von Möbeln – und erschuf mit VS eine ganz neue Welt in der Schulraumeinrichtung. Die bekanntesten Stühle deutscher Klassenzimmer entstehen 1950 und werden gemeinsam von VS und Karl Nothhelfer über die Jahre weiterentwickelt.
Vielfach verwendet und auch genauso häufig kopiert werden Sie die Stuhl-Designs von Karl Nothhelfer sicherlich wiedererkennen. Ob das Original aus Holz oder das 70er-Jahre-Revival aus Stahl – es gibt kaum ein Klassenzimmer, das nicht mit unseren Kreationen bestuhlt war und etwa unser Schulmuseum ebenfalls zeigt.
Der wohl bekannteste Stuhl unter Schülern ist mittlerweile über 6,5 Millionen Mal produziert und stand wohl in fast jeder deutschen Schule. Charakteristisch entspricht das Äußere dem Namen. Die Buchen-Stühle haben Kufen und können damit einfach auf den passenden Kufentisch „aufgeräumt“ werden.
Karl Nothhelfer arbeitet weiter mit VS und entwirft einen Stuhl für Mehrzweckräume und Schulaulen. Die sogenannten KN-38 sind durch ihre schlanke Bauweise einfach stapelbar. Diese Funktion macht sie besonders praktisch, wenn in großen Räumen schnell Platz geschaffen werden muss.
Als Erweiterung des Klassikers löst die Oval-Stahlrohr-Konstruktion den Kufenstuhl in den 1970er-Jahren in den Klassenzimmern ab. Das Prinzip bleibt gleich: Passend zum Tisch räumen Schüler diese einfach nach dem Schulgong auf diesen auf.
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